Die Kartoffeln: Eine wichtige Nutzpflanze für die europäische Wirtschaft und Nahrungsmittelversorgung

Kartoffeln sind in Europa eine zentrale Nutzpflanze, die die Wirtschaft und die Nahrungsmittelversorgung stützt. Dennoch ist die Kartoffelpflanze sehr anfällig für eine Vielzahl von Schädlingen und bodenbürtigen Krankheitserregern. Die Folgen dieser Bedrohungen können schwerwiegend sein und zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in der Kartoffelindustrie und zu Lebensmittelabfällen führen. Als Reaktion auf diese kritische Situation haben Organisationen wie die Pflanzenschutzorganisation für Europa und den Mittelmeerraum (EPPO) phytosanitäre Anforderungen für den internationalen Handel festgelegt, die darauf abzielen, die Einschleppung und Verbreitung von Quarantäneschädlingen zu verhindern, wobei der Schwerpunkt auf Saat- und Speisekartoffeln liegt. Trotz dieser Kontrollen stellen die zunehmenden Kräfte der Globalisierung, des Klimawandels und wirtschaftlicher Faktoren eine Bedrohung dar, die möglicherweise die Einschleppung neu auftretender oder neuer Kartoffelschädlinge in die EU begünstigt.

Gesunde Kartoffeln

Herausforderungen für Kartoffeln: Kartoffelkratzkrankheit und Schwachstellen nach der Ernte

Eines der besorgniserregendsten Probleme in der Kartoffelindustrie ist das gefährliche Bakterium Candidatus Liberibacter solanacearum (CLso), das für die verheerende Zebra-Chip-Krankheit (ZC) verantwortlich ist. Diese Krankheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für Kartoffelkulturen dar, führt zu erheblichen Ertragsverlusten und beeinträchtigt die Qualität der Produkte. Die Verbreitung dieses Erregers auf Kartoffelpflanzen ist eng mit der Anwesenheit seines Vektors, der Blattflöhe Bactericera cockerelli (BC), verbunden. Die Anwesenheit von BC verschlimmert den verursachten Schaden, hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen für die Landwirte und gefährdet die gesamte Lebensmittelversorgungskette.

Neben den Herausforderungen während des Anbaus ist die Lagerung nach der Ernte eine weitere kritische Phase zur Sicherung der langfristigen Lebensmittelversorgung. Allerdings ist diese Phase mit Schwierigkeiten verbunden, da bodenbürtige Krankheitserreger wie Fusarium sambucinum, Colletothricum coccodes oder Helminthosphorium solani weit verbreitet sind, die für bekannte Krankheiten wie Trockenfäule, Schwarzfleckenkrankheit und Silberschorf verantwortlich sind.

Ein umfassender Ansatz zum Kartoffelschutz und mehr

PataFEST ist eine dynamische und kollaborative Initiative, die 18 Partner mit unterschiedlichem Fachwissen in den Bereichen Molekularbiologie, Kartoffelpflanzenschutz, Nacherntetechnologien, Agrartechnik, Bodengesundheit sowie Schädlings- und Krankheitsmanagement vereint. Dieser Ansatz mehrerer Akteure, der durch transnationale Forschungskooperationen untermauert wird, zielt darauf ab, die Gesundheit der Kartoffelpflanzen zu schützen und die Qualität des Endprodukts zu bewahren.

Das Projekt verfolgt eine dreigleisige Strategie zum Schutz von Kartoffelpflanzen: Untersuchung molekularer Schädlingsausbreitungswege, Implementierung innovativer Vorerntelösungen mit Echtzeit-Tools und Revolutionierung der Nacherntetechnologien. Durch das Verständnis der Schädlingsausbreitung auf molekularer Ebene werden krankheitsresistente Kartoffelsorten identifiziert, die die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen verbessern. Spitzentechnologien wie Bildanalyse mit mobilen Apps und KI-Prognosemodelle werden es den Landwirten ermöglichen, ihre Pflanzen proaktiv zu schützen. Fortschrittliche Lösungen, darunter Biokontrollbeschichtungen und VOC-Sensoren, zielen darauf ab, das Auftreten von Bodenpathogenen während der Lagerung zu kontrollieren und so die Kartoffelqualität zu bewahren. Diese Strategien werden in einen integrierten Schädlingsbekämpfungsansatz integriert, der in länderspezifischen Umgebungen wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien, den wichtigsten Kartoffelproduzenten, validiert wird. Feldversuche in Ecuador werden zur globalen Wirkung des Projekts beitragen.

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Ein Traktor pflügt das Land

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Das PataFEST-Projekt ist offen für die Zusammenarbeit und den Austausch mit Partnern aus anderen verwandten, von der EU finanzierten Projekten, Organisationen und Regierungsvertretern, um Maßnahmen und Initiativen weiter zu diskutieren, gemeinsam Aktivitäten und Veranstaltungen zu koordinieren, Wissen und Fachwissen auszutauschen und Maßnahmen zur Ausrottung von Pflanzenkrankheiten zu ergreifen.

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